Sichere Eltern für unsere Kinder

Starke Kinder sind nicht pflegeleicht Die Mutter erscheint mit ihrem achtjährigen Sohn beim Schulleiter. So war es in dem blauen Brief angeordnet, Der Rektor begrüßt die Mutter freundlich, auch den kleinen Missetäter. Die Mutter hört sich ruhig und lange an, was der Rektor zu sagen hat. „So geht es nicht weiter, Frau Wulff!“ „Das können wir hier nicht dulden!“ „Hat ihr Sohn denn nicht gelernt, dass…!“ Sie müssen da zu Hause auch mal mehr…, Frau Wulff!“ Schließlich: „Nun, wir wollen es zunächst bei einem Tadel bewenden lassen!“ Die Mutter ist einverstanden mit der milden Strafe. Allerdings, als sich der Rektor an den Jungen wendet, sagt sie „Lassen sie nur, Herr Kaiser, ich mache das zu Hause.“ Verunsichert nickt der Schulleiter und entlässt die beiden. Zu Hause in der Küche erwartet den Jungen keine Standpauke. Vielmehr spricht die Mutter mit ihm darüber, was in der Schule vorgefallen ist. Sie interessiert sich für die Beweggründe ihres Sohnes, für seinen „Ungehorsam“ in der Schule. Es entwickelt sich ein Gespräch über Ungerechtigkeit,  darüber, sich wehren  zu wollen – und das auch zu können. Aber auch um Wirkung und Konsequenzen eines bestimmten Verhaltens geht es. Am Ende weiß der Junge um seine Fähigkeit, sich so oder auch ganz anders zu verhalten. Diese Geschichte, so passiert in meinen Kindertagen, ist sinnbildlich für unseren Ansatz als Erziehungs- und Familienberater/in. So steht sie auch im  Hintergrund für den Workshop „Starke Kinder sind nicht pflegeleicht“, den wir in der Elternschule Berlin anbieten. Meine Mutter hat in der damaligen Episode jene Selbstsicherheit gezeigt, die einem Kind helfen kann, zu einer starken Persönlichkeit heranzuwachsen. Wir wollen, dass unsere Kinder stark werden, dass sie später einmal für ihre Bedürfnisse erfolgreich eintreten können. Das bedeutet „Ja“ und „Ich will“, aber auch mal „Nein“ sagen zu können. Das müssen sie früh lernen, und genau das tun sie auch. Dafür müssen sie auch sehr früh lernen, ihren Gefühlen einen angemessenen Ausdruck zu verleihen, und auch das tun sie: Sie weinen, wenn sie traurig sind. Sie zeigen ihre Freude, indem sie  herzlich lachen. Auch Wut ist ein sinnvolles Gefühl und muss ausgedrückt werden. Jedoch, da die Kinder Lernende sind, schießen sie bei alledem manchmal über das Ziel hinaus. Und werden damit auffällig. Oft haben Eltern für dieses auffällige Verhalten Verständnis (denn sie wissen ja, dass ihre Kinder Lernende sind). Solange sie sich innerlich, mit sich selbst sicher fühlen, reagieren sie mit Geduld und angemessenen Worten. Aber manchmal, immer öfter, werden sie verunsichert – von Schuldirektoren, Ärzten, Nachbarn, eigenen Eltern oder Buch-Autoren. Auch meine Mutter, übrigens, hat sich zuweilen von Anderen verunsichern lassen. Aber heute, so beobachten wir, wenn wir mit Eltern sprechen, wächst die Verunsicherung. Sie haben höhere Ansprüche an sich selbst, hilfreiche Begleiter ihrer Kinder zu sein. Sie können dafür auf reichhaltige  Ratgeberliteratur zurückgreifen. Diese versprechen Sicherheit, indem sie allgemeingütige Rezepte formulieren. Jedoch, sie führen zu mehr Unsicherheit, wenn sie sich im Familienalltag nicht umsetzen lassen. Und auch, wenn sie Rezepten anderer Autoren widersprechen. Hinzu kommen Beobachtungen langjährig erfahrener Kindertherapeuten, Erzieher und Lehrer, dass Kinder heute tatsächlich „auffälliger“ sind. Auch das verunsichert Eltern. Die einander widersprechenden Erklärungsversuche schaffen da kaum Abhilfe. (Für die Einen sind die symbiotischen Eltern Schuld, die ihren Kindern keine Grenzen mehr setzen können. Für die Anderen ist es die Gesellschaft, die den Kinder mehr und mehr Bewegungs- und Entwicklungsräume raubt – Wald, Wiesen und Zeit, um sich mit anderen Kindern zu treffen. Gleich, welcher Art und Herkunft die Verunsicherung ist – sie führt dazu, dass Mütter und Väter im Umgang mit ihren Kindern Entscheidungsschwierigkeiten haben, dass sie ihren eigenen Handlungsimpulsen zuwiderlaufend agieren (folglich oft inkonsequent), oder dass ihnen keine gute Balance zwischen Kontrolle und Loslassen gelingt. Die Kosten für den späteren Erwachsenen erleben wir in unseren Coachings und Karriereberatungen. Aber darüber schreiben wir in anderes Mal. Kurz: Kinder brauchen selbstsichere Eltern, die mit wohlwollender Kritik an ihrer Seite stehen und differenziert reagieren können. So, wie es damals meine Mutter getan hat. Das Angebot der Elternschule Berlin zielt insgesamt darauf, Eltern sicherer zu machen. Wir möchten Sie darin (be)stärken, sich den permanent von außen drohen Verunsicherungen entgegenzustellen. Das bedeutet nicht, einem Kind nie mehr mit einem „Nein“ zu begegnen. Eltern-Sicherheit führt zu wohltuender Klarheit im “Ja“ und im „Nein“. Mit besonderem Fokus darauf haben wir  den Workshop „Starke Kinder sind nicht pflegeleicht“ konzipiert. Damit Sie angesichts ihres sich ausprobierenden Kindes nicht aus den Augen verlieren, was sie ihm für seine Zukunft im Kreise seiner Mitmenschen wünschen. Auch, wenn sein Verhalten aktuell nicht jedem gefällt, auch Ihnen manchmal nicht. Denn: „Starke Kinder sind nicht pflegeleicht!“
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Jagmeet Kaur

“Eltern im Gespräch”

Dies ist eine fortlaufende Supervisionsgruppe. Eltern, einzeln oder in Paaren, kommen für ein halbes Jahr einmal im Monat zusammen. Unter unserer fachlichen Anleitung sprechen wir gemeinsam über konkrete, vielleicht schwierige, Erziehungssituationen.

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Jagmeet Kaur

Nur das Beste für mein Kind

„Du sollst es einmal besser haben!“ Das ist ein Wunsch, den viele Eltern für ihr Kind haben. Dem wohnt der liebevolle Gedanke inne, unser Kind möge profitieren, wovon wir selbst profitieren konnten, aber dabei weit weniger Hinderliches und Belastendes erleben, als wir es mussten. Aber wissen wir auch, was wir tun, wenn wir es versuchen umzusetzen?

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